Altglasrecycling
Das schöne an einer DSLR – und natürlich auch an einer spiegellosen Systemkamera – ist, dass es eine riesige Auswahl an „Altglas“ gibt, dass man per Adapter „recyclen“ kann. Die Ergebnisse variieren, manchmal sind sie besser, manchmal aber auch deutlich schlechter als die mit den Kit-Objektiven. Spannend ist aber allemal, dass man die Kontrolle über Zeit, Blende und natürlich Fokus wieder komplett selber übernehmen muss. Alleine das ist ein Grund sich mit dem Thema einmal zu befassen.
Nummer 1: Helios-44M (Zenit), Flohmarktfund für 5 EUR.
Fotos oben mit dem Pentacon 2,8/29mm und Nikon Ringblitz (s.u.)
Bei offener Blende leider nicht ganz scharf. Ich vermute als Grund unter anderem die einfache Vergütung.
Bei Blende 4 verschwindet die Unschärfe bereits nahezu vollständig, es zeichnet wunderbar scharf. Was auf den Tests nicht zu sehen ist das wunderschöne Bokeh. Alles in allem gibt es ein gutes Portrait Objektiv ab, die Brennweite von 58mm zusammen mit dem Crop Factor von 1,6 bei APS-C passt da ausgezeichnet. Für den Heiermann ein echtes Schnäppchen – auch wenn die neueren Varianten (Helios 44M-4 MC) wahrscheinlich noch bessere Ergebnisse liefern dürften.
Nummer 2: Pentacon 2,8/29mm, eBucht für knapp 40 EUR.
Objektiv fotografiert mit dem Helios-44M
Auch hier bei Offenblende eine leichte Unschärfe.
Ab Blende 5,6 aber sehr brauchbar und scharf bis in die Ecken.
Alles in allem ein recht brauchbares Objektiv, besonders leicht abgeblendet. Die 29mm entsprechen an APS-C einer Normalbrennweite. Werde mit diesem Teil bestimmt noch viele Fotos machen.
Nummer 3: Universar 3,5/23mm, Flohmarkt 10 EUR
Objektiv fotografiert mit dem Pentacon (s.o.)
Test mit Blende 3,5. Irgendwie liegt ein Schleier über dem ganzen Bild. Die Ecken sehen zum davonlaufen aus. Ich wüsste nicht einmal wie man die Fehler nennt – vom starken Fringing an den Ecken mal abgesehen.
Leider wird diese Optik auch durch viel Abblenden nicht wirklich besser. Dieses Teil ist einfach was für das Gruselkabinett. Würde mich nicht einmal trauen dieses Teil in die Bucht zu stellen. Aber die 10 EUR sind zu verschmerzen und ein UV Filter war auch noch mit dabei…
Edit und Nachtrag: Durch Zufall habe ich festgestellt, dass die Verschraubung des hinteren Linsenblocks sich gelöst hatte oder nicht richtig verschraubt war. Er lies sich einfach und ohne Werkzeug heraus drehen. Dabei haben sich dann auch gleich die Blendenlammellen verabschiedet. Wenn das nicht jedesmal so eine Frickelei wäre die wieder an Ort und Stelle zu setzen 🙁 Ich habe die Optik aber wieder zusammen bauen können und siehe:
Offen schon (fast) besser als im Urzustand bei geschlossener Blende.
Ab Blende 8 bis auf das recht ausgeprägte Fringing und etwas Randunschärfe ganz brauchbar! Zumindest das starke Koma scheint weg zu sein. Kein Vergleich zu vorher. Meine Lieblingsoptik wird es aber wohl trotzdem nicht werden…
Nummer 4: Nikon Ringblitz, Flohmarkt, 25 EUR.
Dieser Blitz kam zum Einsatz um die Fotos von den Objektiven oben zu fertigen.
Achja, fotografiert mit dem Pentacon, s.o.
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